Wie eine Million Zigarettenstummel die Umwelt vergiften
Exakt 958'181 Zigarettenstummel haben unzählige Schulklassen und andere helfende Hände in der Schweiz und in Liechtenstein vom 7. bis 22. März aufgesammelt und per Post oder als digitales Foto eingeschickt, wie es in einer Mitteilung der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz vom Dienstag heisst. Damit wurde das Millionen-Ziel nur knapp verfehlt.
958'181 Zigarettenstummel wurden gesammelt!
Radio 32Im Berner Freibad Marzili wurde das gesammelte Material aus den zwei Wochen am Dienstag präsentiert, um zu veranschaulichen, wie oft mit dem vergifteten Regenwasser das 50-Meter-Schwimmbecken gefüllt werden könnte.
Die Aktion «Stop2Drop»
Mit dieser Aktion will man auf die Umweltverschmutzung durch weggeworfene Stummel aufmerksam machen. Die Aktion «Stop2Drop» wird vom Tabakpräventionsprojekt Experiment Nichtrauchen organisiert. In diesem Projekt sind aktuell 1'900 Schulklassen aus der ganzen Schweiz und Lichtenstein eingeschrieben. Mitmachen können aber nicht nur Schulklassen, sondern alle. Jung, alt, Raucher*innen und Nichtrauchende.
Aktion gestartet: Weg mit weggeworfenen Zigarettenstummeln
Radio 32Die gesammelten Zigarettenstummel können in PET-Flaschen per Post eingeschickt werden oder als Foto auf digitalem Weg. Einsendeschluss ist der 24. März. Am 30. März 2021 wird das Schlussergebnis der Sammelaktion an einem Medienanlass kommuniziert.
Eine Schulklasse sammelt
Sophie begibt sich auf Zigi-Stummel-Jagd
Radio 32Ausgangspunkt von «Stop2Drop» ist das Projekt einer 10. Schulklasse in Burgdorf (BE). Im Herbst 2019 gründete die Klasse den Verein stop2drop mit dem Ziel, in einem Schuljahr eine Million Stummel einzusammeln. Mit dem Vorhaben erreichten die Schüler*innen zahlreiche andere Klassen und hatten bereits mehrere zehntausend Stummel beisammen. Wegen Corona und dem Fernunterricht wurde das Unterfangen jedoch im Frühling schweren Herzens eingestellt.
Quelle: TeleBärn
Zusammen mit Experiment Nichtrauchen soll nun die Million geschafft werden. Der Burgdorfer Lehrer Manuel Hirschi sowie die ehemaligen Schülerinnen Maylynn und Sophie der 10. Klasse sind bei der zweiwöchigen Aktion mit an Bord und helfen mit, Schulklassen aus der ganzen Schweiz zu erreichen.
Littering-Problem Nummer Eins
Einen Zigarettenstummel auf den Boden zu werfen, ist die akzeptierteste Form von Littering und für viele Raucher*innen normal. «Es ist erschreckend, wie viele Zigarettenstummel nicht richtig entsorgt werden», sagt Markus Dick, Projektleiter von Experiment Nichtrauchen. Über die Hälfte landet achtlos am Boden. Dabei enthalten die Stummel viele giftige Stoffe, die durch Regen und Schnee ausgewaschen werden. Die Stummel vergiften so das Grundwasser, Vögel, Pflanzen und Tiere. Auch auf Kinderspielplätzen liegen viele Stummel, was gefährlich ist für Kleinkinder. «Mit der Aktion «Stop2Drop» wollen wir die Bevölkerung, Politiker*innen und die Tabakindustrie auf die Umweltverschmutzung aufmerksam machen und Leute motivieren, die Stummel korrekt zu entsorgen», sagt der Projektleiter.
Der Boden ist der falsche Ort für Zigarettenstummel
- Regen und Schnee lösen die giftigen Stoffe aus den Stummeln.
- Ein Stummel vergiftet 40 Liter Wasser.
- Dadurch sterben Fische und andere Lebewesen, die im Wasser leben.
- Vögel und Kleintiere halten die Stummel für Nahrung.
- Die Filter enthalten Plastik. Es dauert 10 bis 15 Jahre, bis sie sich in der Natur auflösen.
- Kleine Kinder stecken sich oft Dinge in den Mund, zum Beispiel auf dem Spielplatz. An einem Stummel können sie sich vergiften oder daran ersticken.
Alle Informationen zum Mitmachen unter www.stop2drop.ch