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1,3 Millionen Päckli pro Tag: So wappnet sich die Post

An Weihnachten herrscht in den Paketzentren der Post Hochbetrieb.
Foto: Keystone
Weihnachts-Shopping

1,3 Millionen Päckli pro Tag: So wappnet sich die Post

Damit am 24. Dezember auch alle ihre Geschenke verteilen können, braucht es viel Planung. Nicht nur in Sachen Shopping, sondern auch bei jenen, die die Pakete zu uns nach Hause bringen. Die Post muss sich auf eine Päckli-Flut vorbereiten.

Online-Shopping hat seit Corona einen neuen Stellenwert in der Gesellschaft. Fast alles kann man im Internet finden und meist dauert es nur wenige Tage, bis die gewählte Ware zu Hause ankommt. Vor allem vor Weihnachten werden Bestellungen abgeschickt, als gäbe es kein Morgen. Das spürt auch die Post in ihren Paketverteilzentren.

Am Spitzentag bis zu 1,3 Millionen Pakete

In den Wochen bis nach Weihnachten bringen die Pöstlerinnen und Pöstler täglich rund eine Million Pakete in die Schweizer Haushalte. «Am Spitzentag werden es voraussichtlich bis zu 1,3 Millionen Pakete sein. Eine Herkulesaufgabe», heisst es bei der Post. Der Spitzentag werde basierend auf Erfahrungswerten der letzten Jahre voraussichtlich ein Dienstag sein, also der 13. oder 20. Dezember.

«Keine Frage: Für unsere Mitarbeitenden ist das die mit Abstand strengste Zeit des Jahres. Entsprechend haben wir uns zwei Ziele gesetzt. Erstens sollen möglichst alle Pakete rechtzeitig unter dem Tannenbaum liegen. Und zweitens wollen wir unsere Mitarbeitenden in dieser strengen Phase so gut es geht entlasten», wird Johannes Cramer, Leiter Logistik-Services und Mitglied der Konzernleitung der Post, in einer Mitteilung zitiert.

Die Entlastung der Mitarbeitenden soll unter anderem durch mehr Personal erreicht werden. Seit Anfang November bis zirka Mitte Januar sind rund 500 temporäre Mitarbeitende im Einsatz. Ausserdem sind aktuell in der Logistik 230 Vollzeitstellen mehr als im Herbst 2021 besetzt. Bis Weihnachten fährt die Post ausserdem täglich bis zu 700 zusätzliche Zustelltouren und auch an allen Samstagen werden Pakete ausgeliefert. Zudem bietet die Post den Mitarbeitenden die Möglichkeit, Massagen in Anspruch zu nehmen und in den Zentren sind Betriebs-Physiotherapeuten im Einsatz.

«Kundschaft ist bereits in Weihnachtskauflaune»

Verantwortlich für den gesteigerten Einsatz der Post-Mitarbeitenden ist unter anderem Digitec Galaxus. Die Online-Händlerin gehört zu den grössten der Schweiz und ist wie die Post bereits am Black Friday ins Weihnachtsgeschäft gestartet. «Unsere Kundschaft ist also bereits in Weihnachtskauflaune, denn während der Black Friday Week verzeichneten wir ein grosses Umsatzplus», schreibt die Digitec Galaxus AG. Im Vergleich mit einer normalen Woche im Oktober verarbeitet die Online-Händlerin aktuell 45 Prozent mehr Pakete.

Den Peak erwartet das Unternehmen am 19. Dezember, kurz vor Weihnachten also. Um den Mehraufwand stemmen zu können, wurden für das Weihnachtsgeschäft rund 350 zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt, schreibt das Unternehmen. Für den Bestell-Ansturm sei Digitec Galaxus gut vorbereitet. «Nichtsdestotrotz gibt es bei einigen Produkten Lieferengpässe, beispielsweise beim neuen iPhone 14 Pro. Hier ist mit längeren Wartezeiten für die Kundinnen und Kunden zu rechnen.» Eine unglückliche Tatsache für iPhone-Fans, denn Apple-Handys und Kopfhörer gehören dieses Jahr laut Digitec Galaxus zu den meistgesuchten Artikeln im Shop. Ausserdem kaufen die Userinnen und User häufig Lego-Bausätze, Game-Konsolen sowie Föhne und Staubsauger.

Um sicherzustellen, dass die Geschenke auch rechtzeitig ankommen, empfiehlt Digitec Galaxus, die Ware bis spätestens Donnerstag, 22. Dezember, um 16 Uhr zu bestellen.

Wetter, Krankheit und Strommangel als Risikofaktoren

Damit dies klappt, muss die Post einige Hürden nehmen. Sie ist sich bewusst, dass trotz diverser Massnahmen nach wie vor gewisse Risiken bestehen. «Erstens das Wetter. Ein grosser Wintereinbruch mit riesigen Schneemengen würde der Post Mitte Dezember arg zu schaffen machen: beim Transport auf den Strassen und Schienen, aber auch allen Pöstlerinnen und Pöstlern auf der Zustelltour. Zweitens könnte auch ein starker Anstieg an kranken Mitarbeitenden oder erneute Einschränkungen durch Corona-Massnahmen zu verspäteten Weihnachtskarten und -paketen führen. Und nicht zuletzt würde ein Strommangel auch die Post vor grosse Herausforderungen stellen.» Müsste die Post zeitweise mit weniger Strom auskommen, könnten unter anderem Pakete und Briefe verspätet ankommen und Postfilialen könnten vorübergehend geschlossen werden.

Zu einem Paketrekord wie 2021 wird es dieses Jahr laut der Post aber wahrscheinlich nicht kommen. Bis Ende Oktober hat die Post 154,9 Millionen Pakete zugestellt. Das sind 3,5 Prozent weniger als in derselben Periode im letzten Jahr. Als Gründe nennt die Post die gedrückte Konsumentenstimmung, weltweite Lieferengpässe und die aufgehobenen Corona-Massnahmen. «Entsprechend geht die Post davon aus, dass der Allzeit-Paketrekord von 2021, als sie mehr als 200 Millionen Pakete zugestellt hat, dieses Jahr nicht geknackt wird.»

Quelle: FM1Today
veröffentlicht: 8. Dezember 2022 08:44
aktualisiert: 8. Dezember 2022 09:57