Abfall, wohin das Auge reicht
Wer kennts nicht? Es ist Wochenende. Man trifft Freund:innen draussen im Park oder am Aare Ufer. Natürlich dürfen Getränke und Snacks, Grillzeugs und Alkohol nicht fehlen – gehört dazu! Langsam wird es Nacht und frisch. Zeit weiterzuziehen, in eine Bar in der Stadt. Wenn da nur nicht noch der Abfall wäre... Viele verzichten in dieser Situation aufs Aufräumen und hinterlassen Plastikverpackungen, leere Glasflaschen und Zigarettenschachteln in der Natur.
Littering-Problem Nummer Eins
Der Ausdruck ist aus dem Englischen und bedeutet so viel wie das Wegwerfen oder Liegenlassen von Abfällen im öffentlichen Raum. Dutzende Präventionskampagnen und Aktionen, um das Verhalten der Schweizer Bevölkerung, wurden bereits durchgeführt. Über eine solche Aktion mit dem Namen «stop2drop» haben wir vor einiger Zeit berichtet.
Quelle: TeleM1
Autobahn als Abfallkübel
Nebst verschmutzten Parkanlagen und öffentlichen Plätzen sind auch Bahnhofeinfahrten und Raststätten stark betroffen. Dort lassen Autofahrer:innen getrost ihre Abfälle liegen. Ein weiteres Problem sind die tausenden Zigarettenstummel, welche täglich am Boden landen.
Ein Kilometer Autobahn entspricht einer Tonne Abfall!
Sage und schreibe 80 Tonnen Abfall landen auf den Autobahnen im Kanton Solothurn pro Jahr.
Unser Marco Reusser begleitete Adrian Aregger, Standortleiter Oensingen NSNW und Martin Furrer auf einem Autobahnabschnitt im Kanton Solothurn. Der Unterhaltsdienst der Nordwestschweizer Nationalstrassen beobachtet eine starke Zunahme des Litterings an den Autobahnen. In diesem Jahr sind auffallend viele Masken am Strassenrand zu finden.
Ungefähr 200 Masken werden pro Tag aufgesammelt!
Im Interview mit Adrian Aregger, Standortleiter Oensingen NSNW und Martin Furrer
Heutiger Fund: Eine Pet-Flasche mit Urin
Im Interview mit Adrian Aregger, Standortleiter Oensingen NSNW und Martin Furrer
Ein Stummel vergiftet 40 Liter Wasser
Nur die wenigsten Leute sind sich den Folgen bewusst. Ein einziger Zigarettenstummel verpestet beispielsweise 40 Liter Grundwasser. Giftige Stoffe werden durch Regen und Schnee ausgewaschen. Eine Gefahr auch für Tiere und Pflanzen.
Quelle: TeleBärn
Vor allem in den urbanen Zentren der Schweiz macht sich derweil ein weiteres Problem breit. Menschen entziehen sich ihrer Entsorgungspflicht und deponieren ihre Abfallsäcke (wohlverstanden ohne Gebührenmarke) oder alter Ramsch einfach auf der Strasse. Dazu gehören nicht mehr gebrauchte Fahrzeuge, Möbel oder Elektrogeräte aus vorangegangenen Jahrzehnten. Der Tenor scheint zu lauten: Aus den Augen, aus dem Sinn.
Tatsache ist, dass die faulen und unbewussten Verhaltensmuster von Menschen verheerende Folgen haben. Nicht nur müssen Gemeinden und Städte jährlich knapp 200 Millionen Schweizer Franken für Reinigung aufwänden. Der Hauptschaden nimmt, wie leider so oft, unsere Natur und Tiere.