10 Tipps wie dein Hund besser durch den Sommer kommt
Wir Menschen sind privilegiert. Beispielsweise haben wir die Möglichkeit Schuhe zu tragen und unsere Füsse so zu schützen. Dies ist nicht nur im Winter bei eisigen Temperaturen immens wichtig, sondern auch bei Hitze. Denn sicherlich bist du schon im Sommer barfuss über brennend heissen Asphalt oder Steinplatten gelaufen und hast bei eigenem Leibe erfahren, wie schmerzhaft das ist.
Man sagt, der Hund sei der beste Freund des Menschen. Doch viele Hunde leiden vor allem in der heissen Jahreszeit. Und Schuld daran ist der Mensch, beziehungsweise sein fehlendes Bewusstsein und mangelndes Wissen. Wir haben zehn Tipps für dich, wie du deinen geliebten Vierbeiner im Sommer vor der Hitze und den damit einhergehenden Gefahren schützt.
1. Lasse deinen Hund nicht alleine im Auto
Im Sommer verwandelt sich ein Auto im Nu in einen «Backofen». Schon bei einer Aussentemperatur von «nur» 24° Celsius klettert die Temperatur in deinem Auto nach nur zehn Minuten bereits auf 31° Celsius. Folgende Grafik gibt dir eine Übersicht, wie schnell die Hitze im geschlossenen Auto steigt. Das Fenster einen Spalt zu öffnen oder einen Wassernapf ins Auto zu stellen bringt da hingegen nichts.
Aussentemperatur | Nach 10 Minuten im Auto | Nach 30 Minuten im Auto |
24° Celsius | 31° Celsius | 40° Celsius |
26° Celsius | 33° Celsius | 42° Celsius |
28° Celsius | 35° Celsius | 44° Celsius |
30° Celsius | 37° Celsius | 46° Celsius |
32° Celsius | 41° Celsius | 48° Celsius |
2. Ununterbrochener Zugang zu frischem Wasser
Wenn ein Hund heiss hat, beginnt er zu hecheln. Auf diese Weise reguliert er seine Körpertemperatur. Nebst dem Verlust von Hitze verliert der Vierbeiner dabei aber auch Wasser, bis zu einem Liter pro Stunde. Nicht nur wir Menschen, sondern auch Hunde müssen im Sommer mehr Wasser trinken!
3. Ab in die «Badi», oder zumindest ins kühle Nass
Ganz egal ob Gartenschlauch, Teich, See oder Planschbecken. Hunde lieben Wasser und wirkt erfrischend und kühlt ab. Perfekt bei heissem Wetter!
4. Wann immer möglich: Schattenplätzchen bieten
Die normale Körpertemperatur eines Hundes liegt zwischen 38 und 39 Grad. Starkes Fieber tritt bei 40 Grad ein, bei 41 Grad droht bereits der Tod.
5. Schütze den Hund mit dem Sekundentest vor Verbrennungen an den Pfoten
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, erhitzt Asphalt bei warmen Temperaturen extrem. Es ist daher keine Seltenheit, dass die Fussballen von Hunden spröde werden oder sogar verbrennen. Hunde-«Schühchen» oder Socken sind dabei keine Lösung. Über die Pfoten schwitzen die Tiere und müssen daher an der frischen Luft sein. Besser eignet sich der Handflächen-Selbsttest: Fasst man die Bodenoberfläche an und hält die Hitze nicht aus, ist sie auch für den Vierbeiner nicht erträglich.
6. Meide das Salzwasser
Abkühlen ja, aber nicht im Salzwasser! Trinkt ein Hund nämlich zu viel davon, führt dies zu Durchfall.
7. Kleine Portionen füttern
Grosse Portionen sind speziell bei Hitze schwer verdaulich und belasten Hunde unnötig. Nebst dem ist der Appetit der Vierbeiner im Sommer, wie bei uns Menschen, nicht so gross.
8. Auch Hunde benötigen Sonnencreme
Denn die Haut von Hunden verbrennt, wenn sie zu lange der prallen Sonne ausgesetzt sind. Es lohnt sich, dem Tier an den fellfreien Körperstellen Sonnencreme aufzutragen. Speziell aufpassen müssen Halter:innen von Hunden mit hellem Fell.
9. Die Fellpflege nicht vernachlässigen
Viele Hunderassen haben ein Unterfell. Deshalb sollte deren Fell regelmässig ausgebürstet werden. Dies ermöglicht es den Hunden leichter Hitze über den Körper abzugeben.
10. Morgens oder abends spazieren gehen
Wer geht schon gerne in der prallen Mittag- und Nachmittagshitze spazieren? Niemand, oder? Auch keine Hunde! 😋 Verlege deine Spaziergänge mit deinem Hund deshalb auf den Morgen oder Abend.
Wie erkenne ich, ob mein Hund einen Hitzeschlag hat?
Natürlich lässt sich ein Hitzeschlag bei einem Hund leider nicht immer verhindern. Folgende Anzeichen weisen auf eine Überhitzung hin:
- Schwach und unsicher auf den Beinen (starkes Zittern)
- Erbrechen und/oder Durchfall
- Starkes, ununterbrochenes Hecheln
- Eingesunkene Augen, leerer Blick
- Überhitzter Körper
Weisst dein Hund eines oder sogar mehrere Symptome auf, dann solltest du folgende Schritte einleiten: Bringe das Tier in ein kühleres Umfeld. Gebe ihm umgehend frisches Wasser zu trinken. Achte dich jedoch darauf, dass das Wasser nicht zu kalt ist. Zudem kannst du ein nasses Tuch auf den Boden legen, auf welches sich dein Vierbeiner legen kann. Lege auf keinen Fall ein feuchtes Tuch auf das Tier. Darunter kann die Hitze nicht entweichen und die Überhitzung nimmt folglich nicht ab.
Hitzefalle Auto – Wie man juristisch korrekt einen Hund im Auto befreit
Oft sind Aussenstehende die letzte Rettung für die armen Tiere. Bei einer Befreiungsaktion habe man als Drittperson rechtlich nichts zu befürchten, beruhigt der STS (Schweizer Tierschutz). Es gelte einfach, folgendes zu beachten: Zunächst soll der/die Hundehalter:innen gesucht werden, etwa, indem man die Person im Einkaufszentrum ausrufen lässt. Kommt er/sie nicht, soll man die Polizei alarmieren. Nur wenn diese nicht rechtzeitig eintrifft, darf man die Autoscheibe einschlagen.
Es empfiehlt sich, alles – vom Zustand des Tiers bis zur Demolierung der Scheibe – schriftlich zu protokollieren und/oder mit dem Handy zu dokumentieren, um nicht wegen Sachbeschädigung belangt zu werden. Alarmzeichen beim Hund sind lautes Jaulen oder Winseln, aber auch Mattigkeit, Apathie und Bewusstlosigkeit.
Den befreiten Hund lege man am besten in den Schatten und befeuchte seinen Körper und seine Beine mit nassen, kühlen Tüchern und benetze die Maulhöhle mit kaltem Wasser und überlassen sie die weitere Behandlung einem Tierarzt, rät der Schweizer Tierschutz.