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Das hilft wirklich gegen beschlagene Brillengläser

Neblige Sicht

Das hilft wirklich gegen beschlagene Brillengläser

Wenn es draussen kalt ist, gibt es nichts Schöneres, als einen angenehm warmen Raum zu betreten. Für einige unter uns hat dies aber auch einen negativen Nebeneffekt: beschlagene Brillengläser. Was dagegen hilft, erfährst du hier.

Viele kennen es: Nach ein paar Stunden am Weihnachtsmarkt möchte man sich in einem Café aufwärmen. Doch schon nach dem ersten Schritt in das Lokal verschwindet alles hinter einer grauen Nebelwand. Das liegt aber nicht am einen oder anderen Glühwein zu viel, sondern an den Brillengläsern, welche im Sekundenbruchteil beschlagen.

Nervig und störend ist die Tatsache, dass Brillenträger in ihrer Sehfähigkeit dadurch noch mehr beeinträchtigt werden. Doch warum beschlagen die Brillengläser eigentlich und was kann man effektiv dagegen unternehmen?

Das ist der Grund

Die Brillengläser kühlen bei tiefen Aussentemperaturen ab. Die Raumluft im Innern ist hingegen meistens warm. Wenn die warme Luft auf die kalten Gläser trifft, kühlt die Luft sofort ab und kann weniger Feuchtigkeit halten. Die Feuchtigkeit kondensiert an den Gläsern und dadurch werden sie beschlagen.

Das kann man dagegen tun

Gold als Gegenmittel: Erst diese Woche haben Forscherinnen und Forscher der ETH Zürich ein neues Gegenmittel vorgestellt. Die Lösung heisst in diesem Fall: Gold. Das Forschungsteam hat eine transparente Beschichtung entwickelt, welche die Gläser mithilfe von Sonnenenergie wärmt. Goldteile werden auf einer zehn Nanometer dicken Schicht platziert. Dank dieser Beschichtung können sich die Brillengläser um bis zu acht Grad erwärmen. Die ETH Zürich hat die Entwicklung zum Patent angemeldet.

Sprays gegen das Beschlagen: Antibeschlagssprays können für bis zu 72 Stunden hilfreich sein. Ein solches Spray trägt man auf beiden Seiten der Brillengläser auf und verteilt es mit einem Brillenputztuch. Somit sollte die Brille bis zu drei Tage lang nicht mehr beschlagen. Vor dem Auftragen des Sprays sollte die Brille aber von Staub und Fett gereinigt werden.

Putzen mit dem Mikrofasertuch: Hat man gerade keinen Spray und keine Goldschicht für seine Gläser zur Hand, leisten Mikrofasertücher meist schnell Abhilfe. Damit wird das Kondenswasser schonend entfernt. Aber Achtung: Nie sollte man das T-Shirt oder andere Kleidungsstücke für das Putzen der Brille verwenden. Der Stoff der Kleidung könnte Kratzer auf den Gläsern verursachen.

Speichel: Vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig aber wirkungsvoll: der eigene Speichel. Dieser besteht aus Enzymen und Eiweissen. Wenige Tröpfchen Spucke können für eine Proteinschicht auf dem Brillenglas sorgen und somit das Beschlagen verhindern. Allerdings: Glasklar ist die Sicht mit einer Speichelschicht auch nicht.

Spülmittel und Seife: Auch Geschirrspülmittel und Seife können helfen. Diese sollten mithilfe eines feuchten Brillenputztuchs auf den Gläsern verteilt werden. Nach einer kurzen Einwirkzeit werden die Gläser poliert, bis sie klar sind. Wichtig: Der Seifenfilm darf nicht abgespült werden. Er nimmt den Gläsern die Oberflächenspannung und somit kann sich kein Wasserdampf absetzen. Die Seife sollte keine rückfettenden Substanzen beinhalten und bei entspiegelten Gläsern sollte diese Methode nicht zu oft angewendet werden.

Kontaktlinsen: Wer komplett auf beschlagene Brillengläser verzichten will, dem empfiehlt sich das Umsteigen auf Kontaktlinsen. Durch den direkten Augenkontakt sind sie immer leicht befeuchtet und können somit nicht beschlagen.

Quelle: FM1Today
veröffentlicht: 20. Dezember 2022 09:46
aktualisiert: 20. Dezember 2022 09:46