Das musst du über Prinz Harrys Rachefeldzug wissen
Prinz Harry befindet sich seit geraumer Zeit im Zwist mit dem englischen Königshaus – und damit auch Teilen seiner Familie. Die Entrüstung der königlichen Familie sollte in Prinz Harrys Buch (und den darin enthaltenen Aussagen) Anfang Januar gipfeln.
Doch bereits vor der offiziellen Veröffentlichung der Autobiografie «Spare» scheinte eine neue Eskalationsstufe im royalen Streit erreicht zu sein.
Was ist passiert?
In der Netflix-Doku «Harry & Meghan», die vor Weihnachten erschienen ist, rechnet Prinz Harry mit der royalen Familie ab. Darin erzählt das Paar seinen Ausstieg aus dem Königshaus nach, geht aber vor allem auch mit dem britischen Boulevard ins Gericht. Dem aber nicht genug: Gegenüber dem britischen Fernsehsender «ITV» gibt Harry ein Interview, in dem königliche Familienmitglieder ihr Fett weg bekommen. Allen voran sein älterer Bruder William.
Was kann man von der Autobiografie erwarten?
In seiner Biografie rechnet Prinz Harry mit dem Buckingham Palace ab. Die Aussagen, die er darin macht, sind stark umstritten. Trotz aller Kritik hat der britische Prinz damit aber einen Rekord aufgestellt. Die Autobiografie ist das sich am schnellsten verkaufende Sachbuch aller Zeiten, wie Sky News berichtet.
Am Dienstag, als das Buch herauskam, wurden bereits 400'000 Exemplare in Form von gebundenen Ausgaben, E-Books und Hörbüchern verkauft.
«Wir wussten immer, dass dieses Buch ein Erfolg sein wird, aber es übertrifft sogar unsere optimistischsten Erwartungen», sagt Larry Finlay, Geschäftsführer des Verlags Transworld Penguin Random House.
Nur Zauberlehrling Harry Potter lässt die royale Biografie noch hinter sich. Soviel er wisse, hätten sich am ersten Tag einzig die Bücher mit dem «anderen Harry (Potter)» als Protagonisten besser verkauft, sagt Finlay.
Harry verfasst die Biografie mit Hilfe des Ghostwriters J.R. Moehringer. Darin zeigt er die Spannungen innerhalb der Royal Family und viele persönliche Details auf. Teile der Biografie gelangten bereits vor der Publikation an die Öffentlichkeit, weil das Buch letzte Woche irrtümlicherweise für kurze Zeit im spanischen Buchhandel erhältlich war.
Welche Sanktionen erwarten Harry?
Während Harrys Beliebtheit in seinem Heimatland auf ein Rekordtief abgerutscht ist, fordern andere gar, dass Harry auf der Stelle alle königlichen Titel entzogen werden sollen. Harry selbst ist auf Versöhnung aus: Der britische Prinz hat öffentlich das tiefe Zerwürfnis zwischen ihm und König Charles III. und Prinz William beschrieben. «Ich will meinen Vater zurück. Ich will meinen Bruder zurück. Momentan erkenne ich sie nicht wieder.» Und: «Vergebung ist aber zu 100 Prozent eine Möglichkeit», betont Harry weiter.
Auch weil der königliche Palast bislang nicht auf die Aussagen von Harry reagiert hat, gilt es, weiterführende Sanktionen abzuwarten. Zumindest eine Massnahme scheinen die Royals aber bereits vorgenommen zu haben: Harry wird keine «offizielle Rolle» an der Krönung seines Vaters einnehmen.
Wie geht es jetzt weiter?
Am 6. Mai findet die Krönung von König Charles III. in der Westminster Abbey statt. Harry wird voraussichtlich an der Zeremonie teilnehmen. Eine Rolle dabei spielen wird der Herzog von Sussex nach Informationen der «Sunday Times» jedoch keine. Entgegen der bisherigen Tradition werde ausser Thronfolger William keiner der Herzöge mehr bei der Krönung zum Zeichen der Ehrerbietung niederknien.
Dabei wird von dem Prinzen von Wales erwartet, dass er folgende Worte sagt: «Ich, William, Prinz von Wales, werde dein Lehnsmann an Leib und Leben und der irdischen Anbetung; und Glaube und Wahrheit werde ich zu dir tragen, um gegen alle möglichen Völker zu leben und zu sterben. Möge Gott mir beistehen.»
«Bis dahin kann noch viel geschehen», reagiert der Herzog von Sussex dazu gegenüber ITV. «Die Tür steht immer offen. Der Ball liegt in ihrem Feld», so Harry.