Neues Buch vom Regenbogenfisch inspiriert durch Trump?!
«Das Schöne beim Bücher schreiben ist, dass man im Voraus nie wissen kann, ob ein Buch zur Erfolgsgeschichte wird oder nicht», sagt Marcus Pfister. Dem Berner Bilderbuchautor ist aber genau dies gelungen. 1992 erschien der erste Band des Bilderbuchs «Der Regenbogenfisch».
Die Reihe entwickelte sich zum grossen Erfolg: In über 60 Sprachen wurden die Geschichten des wissenshungrigen Fisches übersetzt, über 30 Millionen Mal gingen die Bücher über die Ladentheke, auf Grundlage von Pfisters Büchern wurde in den USA gar eine Zeichentrickserie produziert.
Fake News kindgerecht erzählt
30 Jahre nach dem Startschuss ist nun der neunte Band erschienen. Unter dem Titel «Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles» greift Pfister die Problematik der Lügengeschichten auf. «Oder wie man heute sagt: Fake News.» Die Figur des Fischs Humbrecht behauptet in der Geschichte, ein Bösewicht wolle einen Stöpsel auf den Meeresgrund ziehen, so dass das Wasser abfliessen und alle Fische auf dem Trockenen liegen würden.
Pfister gehe es mit dem Bilderbuch darum, eine Diskussion zwischen Kindern und ihren Eltern über Fake News anzuregen, wenn diese den Regenbogenfisch zu Hause vorlesen. Die Botschaft seines Buches laute daher: «Halt, vielleicht selbst mal das Hirn einschalten und überlegen, wie plausibel eine Meldung ist.»
Dies im Alltag umzusetzen, sei mit der «unglaublichen Massen an Informationen» aber gar nicht so einfach, findet Pfister. «Man muss einen grossen Aufwand betreiben, um herauszufinden, ob eine Nachricht stimmt oder nicht. Das dünkt mich relativ mühsam.»
Trump-Fisch wurde abgeschwächt
Die Idee für den neuen Band kam Pfister während der Amtszeit des früheren US-Präsidenten Donald Trump. «Er war zwar nicht der Erfinder dieser Fake News, hievte sie aber auf ein neues Level.»
So war es auch der Trump, der Pfister für die Figur des Fischs Humbrecht inspirierte. Ursprünglich sollte es sich dabei sogar um einen «Trump-Fisch» handeln – mit grosser gelber Haartolle als Rückenflosse. «Wir haben den Fisch in der zweijährigen Vorlaufzeit für das Buch allerdings massiv abgeschwächt. Es wäre nämlich sehr unglücklich gewesen, wenn in dieser Zeit Trump irgendetwas passiert wäre», erklärt der gebürtige Berner.
Auch wenn optische Ähnlichkeiten mit dem umstrittenen Ex-Präsidenten vermieden wurden, blieben Anspielungen bestehen. «So geht es unter anderem um einen Mauerbau im Meer, mit dem der Schwarm versucht, sich vor bösen Fischen zu schützen.»