Restwärme im Backofen – was kannst du damit machen?
Er darf in der Küche auf keinen Fall fehlen: Der Backofen. Oder wie sonst sollten die leckeren Cookies, frisches Brot und köstliche Pizza Zuhause gebacken werden? Nach dem Backen dauert es jedoch eine längere Zeit, bis der Ofen gänzlich abgekühlt ist. Doch was wäre, wenn man die sogenannte «Restwärme» im Ofen noch für etwas nutzen könnte? Das kann man tatsächlich und wir haben euch hier die besten Tipps dazu zusammengetragen:
Kräuter, Brot, Tomaten
Mark Birchall, Küchenchef von Moor Hall in Lancashire, empfiehlt, alte Kräuter, die langsam etwas labbrig werden, in einem abkühlenden Ofen zu trocknen. So sind sie länger haltbar und können divers verwendet werden, zum Beispiel um ein Hühnchen zu füllen oder als Teekräuter.
Man könne aber auch gut altes Brot in den abkühlenden Ofen legen. Dieses wird darin schön trocken und knusprig und kann danach zu Paniermehl verarbeitet werden. So wird nicht nur die übrige Wärme wiederverwendet, sondern auch altes Brot.
Sam Grainger, Chefkoch und Inhaber des Belzan in Liverpool, sagt, dass er die restliche Wärme gerne dazu verwendet, um Tomaten zu kochen oder auch zu trocknen. Wenn man sie halbiert, würzt und mit etwas Öl vom Kleben abhält, kannst du diese danach verwenden, um Salate oder Suppen zu garnieren.
Wenn du Salbei magst, dann kannst du die Blätter ölen und würzen und trocknen. Dadurch entstehen leckere Salbei-Chips, die auch gegen Halsschmerzen helfen.
Auch zum Rösten praktisch
Der noch heisse Ofen kann zum Rösten von Nüssen oder Gewürzen sehr gelegen kommen. Wenn du diese dünn auf einem Blech ausbreitest und für 15 Minuten in den abkühlenden Ofen schiebst, sind sie danach länger haltbar und riechen besser als schon gemahlene Gewürze. Ebenfalls sei es billiger, frische Gewürze zu kaufen, statt die gemahlenen, sagt Rahul Mandal, ehemaliger «Bake Off»-Star.
Auch Haferflocken sind gut röstbar. Diese kannst du danach mit den Nüssen in einem Birchermüsli verarbeiten. Aber du solltest nach dem Rösten alles möglichst luftdicht verpacken.
Für ein Müesli ist es ebenfalls lecker, Früchte oder Beeren zu trocknen. Diese kannst du genau wie die Nüsse und Haferflocken in den abkühlenden Ofen geben. Jedoch solltest du dabei darauf achten, dass die Ofentür nicht ganz geschlossen ist, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Erreichen tust du das am besten, indem du einen Kochlöffel in die Tür klemmt.
Lieber Süsses
Auch eignet sich die Restwärme gut, um Kekse zu backen. Nimm dafür einfach ein normales Cookie-Rezept und schneide den Teig in Scheiben. Wenn du diese auf ein wärmeisolierendes Blech legst und in den noch heissen Ofen schiebst, dann hast du nach dem Abendessen einen kleinen Nachtisch.
Genau so wie Cookies ist englischer Weihnachtspudding mit Dörrfrüchten einfach mit Restwärme zubereitet. Der fertige Pudding wird in einem Wasserbad in den noch heissen Ofen gestellt und darin gelassen, bis der Ofen abgekühlt ist.
Ein bekannter Nachtisch ist die sogenannte «Schoggibanane». Dafür Banane aufschneiden, Schoggistücke hineinlegen und im Ofen schmelzen. Anschliessend die Banane aus der Schale löffeln.
Für die «Gfröhrli» im Winter
Der noch warme Ofen eignet sich perfekt, um das Geschirr vor dem Essen zu wärmen. Schon fünf Minuten im Ofen reichen, um die Teller angenehm warm zu machen. Wenn dir die Heizungskosten in der Küche zu hoch sind, kannst du den ausgeschalteten Ofen öffnen, damit die Wärme in die Wohnung entweicht.
Solange du keinen Käsekuchen gemacht hast, bietet es sich sogar an, «Chriesisteichüssi» oder Kleidung (keine synthetischen Stücke) im Ofen zu wärmen. Die Möglichkeiten sind wirklich grenzenlos.