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Spuckattacke im McDonald's Solothurn

Quelle: Blick

Situation eskaliert

Spuckattacke im McDonald's Solothurn

Es sind Bilder, die aktuell im Internet viral gehen. Eine wütende Frau bespuckt im McDonald's beim Solothurner Bahnhof eine Mitarbeiterin. Grund: Die Kundin meint, sie hätte zu lange auf ihr Essen warten müssen.

Das Video oben zeigt, wie die Situation eskalierte (die Beteiligten wurden nach Möglichkeit unkenntlich gemacht). Die Frau hatte sich laut Augenzeugen darüber beschwert, dass sie über eine Stunde auf ihr Essen habe warten müssen. «Das stimmt nicht, sie war maximal 20 Minuten da. Und es war so viel los, alle anderen mussten auch warten, nur sie hat sich so aufgeregt», sagen die Augenzeugen gegenüber dem Newsportal «20 Minuten».

Tatsächlich sind wir uns eigentlich gewohnt, dass man im McDonald's relativ schnell an sein Essen kommt. Doch bei einer Filiale direkt am Bahnhof kann es zu Stosszeiten, wie überall anders auch, zu Wartezeiten kommen.

Die Täterin des Videos habe dann begonnen, wütend auf-und-ab zu gehen und Mitarbeitende und fremde Leute zu beleidigen. Dann soll alles ganz schnell gegangen sein. Die Mitarbeiterin hinter der Theke wurde angespuckt. Diese wehrte sich wiederum und schütte Cola in die Richtung der wütenden Kundin.

Polizei im Einsatz

Daraufhin wurde die Polizei verständigt. Die Kantonspolizei Solothurn bestätigte auf Anfrage den Einsatz: «Eine Patrouille wurde aufgeboten, um abzuklären, was passiert war.» Die Beamten hätten daraufhin den Beteiligten ihre rechtlichen Möglichkeiten erklärt, ergriffen aber keine polizeilichen Massnahmen.

McDonald’s bedauert den Vorfall in der Filiale von Solothurn. Deren Mediensprecher sagte öffentlich: «Es handelt sich um einen unschönen Einzelfall, den wir jedoch sehr ernst nehmen.» Von der Fast-Food-Kette werden aber auch Forderungen gestellt: «In den Restaurants von McDonald’s in der Schweiz gehen täglich rund 300'000 Gäste ein und aus, weswegen gegenseitiger Respekt von grosser Bedeutung ist. Wir wünschen uns auch von unseren Gästen, dass sie bei ihrem Restaurantbesuch einen respektvollen Umgang mit unseren Mitarbeitenden pflegen.»

Welle der Solidarität

Das Video machte schnell im Internet die Runde. Die angespuckte Mitarbeitende, die sich mit Cola zur Wehr gesetzt hat, erlebt eine Welle der Solidarität. Online haben Hunderte Userinnen und User ihre Meinung geäussert. «Das hast du gut gemacht», schreibt eine Userin auf Instagram an die Adresse der Mitarbeiterin. Eine andere: «Jemanden anzuspucken ist einfach nur ein respektloses Verhalten.» Eine dritte: «Ich hoffe, die Mitarbeiterin kann ihren Job behalten. Ich finde, man muss sich nicht alles gefallen lassen.»

Tatsächlich sei die Mitarbeiterin nicht gekündigt worden. Eine Person aus ihrem Umfeld bestätigte gegenüber «20 Minuten», dass die Frau schon wieder arbeite. Sie fühle sich am Tag nach der Spuckattacke okay. Die Mitarbeiterin hat mittlerweile auch eine Anzeige erstattet.

Was weiss man über die Täterin?

Die Frau, die im McDonald's in Solothurn ausrastete, geht laut Angaben von «20 Minuten» ans Berufsbildungszentrum (BBZ), welches ganz in der Nähe der Fast-Food-Filiale liegt.

Dort ist die Spuckattacke derzeit «das» Thema. Das Ereignis hat die Runde gemacht, das Video wurde zudem in Klassenchats verschickt. «Ich finde es richtig krass, dass man sich so verhält. Es ist doch normal, dass man manchmal warten muss. Was wohl ihre Mutter dazu sagt?», fragt sich ein Berufsschüler.

Eine andere Person, die auch ans BBZ geht, meint: «Alle Berufsschüler gehen in den Mac. Da ist es normal, dass man warten muss. Ich verstehe nicht, warum sie so ein Theater gemacht hat.» Und: «Sie war richtig stolz auf sich, als sie aus dem McDonald’s lief, und erzählte ihren Kolleginnen, was sie gemacht hatte. An ihrer Stelle würde ich mich für diese Aktion schämen.»

Quelle: 20 Minuten & Radio 32
veröffentlicht: 7. September 2022 10:17
aktualisiert: 7. September 2022 10:17