Vegane Ernährung für den Hund: «Kann schlimm enden»
Die vegane Ernährung gehört beim Menschen schon zu einem weit verbreiteten Lifestyle. Damit soll nicht nur der eigenen Gesundheit, sondern auch dem Klima geholfen werden. Ein neuer Trend überträgt die vegane Ernährung nun auch auf das Haustier. Wenn die bei uns Menschen funktioniert, kann es ja dem Tier auch nicht schaden – soweit die Annahme.
Von Blogeinträgen bis hin zu YouTube-Tutorials findet man im Netz mittlerweile alles dazu, wie man seinen Hund richtig vegan ernährt. Doch wie gut ist eine fleischlose Ernährung tatsächlich für den geliebten Vierbeiner?
«Der Hund braucht eine ausgewogene Ernährung»
Eine ausgewogene Ernährung ist laut Michelle Setz, tiermedizinische Praxisassistentin bei Vet Trust Aarau, ein Muss. Falls Hundebesitzerinnen und -besitzer auf eine spezielle Ernährung für ihren Hund beharren, gilt es eine Futterberatungsstelle aufzusuchen: «Es kann möglich sein, dass das Tier für eine vegane Ernährung gemacht ist. Dies sollte man jedoch erst abklären lassen.»
Einfach rasch im Internet recherchieren, was ein Vierbeiner bei einer veganen Ernährung benötigt, sei eine schlechte Idee. Das bestätigt Martina Heiliger vom Aargauischen Tierschutzverein: «Der Hund ist von Natur aus ein Fleischfresser. Ohne Zusatznahrung kann er deshalb nicht vegetarisch oder vegan ernährt werden.»
Falls er keine solche erhält, kann es laut Setz zu einer Mangelernährung kommen: «Diese zeigt sich beim Hund unter anderem durch Durchfall oder Müdigkeit.» Dasselbe gelte auch bei anderen Ernährungsarten, wie beispielsweise beim «Barfen». Dabei bekommt der Hund ausschliesslich rohe Nahrungsmittel.
Mangelernährung ist tierschutzrelevant
Dem Hund nur pflanzliche Produkte in den Napf zu geben, kann laut Barbara Thür, Aargauer Kantonstierärztin, nicht nur schlimm für das Tier enden, sondern auch für die Besitzer Folgen haben: «Wenn ein Hund dadurch eine Mangelernährung erleiden würde, wäre dies tierschutzrelevant und wir würden solche Fälle von Amtes wegen verfolgen», so Thür.
Weiter erzählt die Kantonstierärztin: «Erwähnt ein Halter die vegane Ernährung des Hundes, würden wir denjenigen auf die Pflicht hinweisen, den Hund artgerecht zu ernähren.» Bisher konnte der Kanton jedoch noch keinen konkreten Tierschutzfall auf eine vegane Ernährung zurückführen.
Ähnlich sieht es laut Thür bei Barf aus: «Wir erachten das Barfen als kritisch, da durch das rohe Fleisch schädliche Keime und Krankheitserreger übertragen werden können.» Wird die Hygiene nicht strikt eingehalten, kann auch der Tierhalter durch solches Futter beeinträchtigt werden.