Wo klauen Schweizer am meisten?
Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung hat schon einmal etwas absichtlich gestohlen. Dies hat eine Umfrage des Finanz-Vergleichsdienst «Moneyland» ergeben. Lediglich knapp 40 Prozent der Befragten haben laut der Studie angegeben, dass sie noch gar nie etwas mitlaufen liessen.
Volkssport Schwarzfahren
Auch sonst gibt die Umfrage interessante Einblicke in das Klauverhalten der Eidgenossenschaft. Personen in der Schweiz neigen besonders dazu, im ÖV nicht zu bezahlen. 39 Prozent der 1'500 Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer sagen, dass sie schon mindestens ein Mal absichtlich schwarzgefahren seien. 18 Prozent hätten dies schon mehr als zwei Male getan.
Mehr als ein Viertel der Bevölkerung gibt zudem an, schon mindestens ein Mal am Arbeitsplatz geklaut zu haben. Auf dem dritten Platz landen Hotels, wo 23 Prozent der Befragten schon mindestens ein Mal etwas mitgehen liessen. Darauf folgen Restaurants und der Detailhandel. Besonders selten wird in Telekom-Geschäften, in der Bank sowie bei der Post gestohlen.
Männer neigen eher zum Stehlen
Die Umfrage zeigt, dass Männer eher zum Stehlen neigen als Frauen. An allen abgefragten Orten geben sie öfter als die Frauen an, dass sie schon ein Mal gestohlen oder nicht bezahlt haben.
Männer neigen besonders in Restaurants eher als Frauen dazu, etwas mitgehen zu lassen: 24 Prozent der Studienteilnehmer geben an, dass sie schon mindestens ein Mal nicht bezahlt haben – im Gegensatz zu den Teilnehmerinnen, wo dieser Wert lediglich 14 Prozent beträgt. Auch in Läden wie Coop und Migros neigen Männer mehr zum Stehlen als Frauen.
Je jünger, umso weniger Skrupel
Im Gegensatz zu den älteren Befragten stehlen Personen in der Altersgruppe von 18 bis 49 Jahre überdurchschnittlich oft. Besonders junge Menschen haben laut Moneyland weniger Skrupel, etwas mitgehen zu lassen.
Teilnehmende im Alter von 18 bis 25 Jahren geben merklich häufiger als andere Altersgruppen an, dass sie schon mindestens ein Mal in Läden wie Migros und Coop stahlen. Auch die Self-Scanning-Kasse verleitet insbesondere junge Personen zum Diebstahl: Ein Viertel (25 Prozent) sagt, dass sie am Self-Checkout nicht bezahlt haben. Bei den 26- bis 49-Jährigen sind es lediglich 20 Prozent.
Deutschschweizerinnen und -schweizer stehlen öfter von Verwandten und Bekannten
Deutschschweizerinnen und -schweizer stehlen etwas öfter von Verwandten und Bekannten. In der Romandie sagen lediglich zehn Prozent der Befragten, dass sie schon mindestens ein Mal von solchen Personen gestohlen haben. Ebenfalls merklich häufiger wird in der Deutschschweiz am Arbeitsplatz gestohlen.
Die Reichsten klauen am wenigsten
Die Studie untersuchte auch, ob das Vermögen beim Diebstahl eine Rolle spielt. Das Ergebnis: Es sind nicht die Ärmsten oder Reichsten, die besonders viel stehlen. Personen mit einem Vermögen zwischen 50’000 und 100’000 Franken geben in fast allen Bereichen am häufigsten an, dass sie schon mindestens ein Mal gestohlen haben.
Besonders selten hingegen stehlen Personen in der Schweiz mit einem vergleichsweise hohen Vermögen zwischen 300’000 und 500’000 Franken.