Dürfen Schulen den Genderstern nutzen oder nicht?
Beim «Gendern» will man sprachlich nicht immer automatisch von der männlichen Form eines Wortes ausgehen, sondern auch die weibliche Form inkludieren.
Doch wie kann und soll man denn eine geschlechter-korrekte Schreibweise nutzen? Man kann beispielsweise beide Schreibformen nutzen («Schülerinnen und Schüler»). Auch möglich ist es, eine geschlechter-neutrale Wort-Form zu suchen («Lernende»). Hitzig diskutiert wird eine der neusten Interpretationen, bei der man die Geschlechterformen mit einem Stern oder einem Doppelpunkt abtrennt («Schüler*innen» oder «Schüler:innen).
Knatsch an den Aargauer Schulen
Die Neue Kantonsschule Aarau verwendete in mehreren Dokumenten den Genderstern. Das passt der Jungen SVP gar nicht. Diese reden sogar von einem Gesetzesverstoss. Schulen müssten laut Schulgesetz des Kanton Aargau politisch neutral sein. Die Junge SVP sieht die Nutzung des Gendersterns «*» aber als politisches Statement: «Das ist ein Zeichen der linken Ideologen und Gutmenschen.»
Zudem hat die Bundeskanzlei erst letztes Jahr in einer Weisung über die gendergerechte Sprache klargestellt, dass der Einsatz des Gendersterns ein politisches Statement sei.
Die betroffene Schule selbst bleibt gelassen. Die Rektorin Martina Kuhn hält fest: «Die Schreibweise mit Genderstern ist kein Ausdruck von irgendeiner politischen Ideologie. Ich habe Germanistik studiert und habe aus linguistischer Sicht durchaus auch einige Schwierigkeiten mit dieser Schreibweise. Im Moment sehen wir aber keine bessere sprachliche Möglichkeit, um der Realität an unserer Schule gerecht zu werden.»
Ein Vorstoss der jungen SVP hierzu ist noch hängig, während die Aargauer Juso gleich eine Gegen-Petition gegen die JSVP gestartet hat. Das letzte Wort ist also noch nicht gesprochen.
Wie sieht es in Solothurn aus?
Doch wie ist es mit dem korrekten «Gendern» im Kanton Solothurn? Unsere Radio 32 Redaktion ist dem nachgegangen.